Universität Würzburg
Die Stadt Würzburg wurde seit dem 16. Jhd. von zwei Institutionen beeinflußt – dem Bischoffstum und der Universität. Während ersteres im vorletzen Jahrhundert verschwand, stellt die Universität heute immer noch einen wichtigen Standortfaktor für die Stadt und die Region da. Dies liegt zum einem darin, dass mit rund 30.000 die Studenten rund ein Viertel der Bevölkerung ausmachen. Zum anderen ist die Universität Würzburg für zahlreiche Fachkongresse in und um Würzburg verantwortlich, welches ein positives Studienklima schafft. Dieses gute Studienklima wird auch durch die guten Kontakte zu ausländischen Hochschulen erweitert. Daher ist es für Studierende Würzburgs aber auch andere Städten und Staaten möglich Kontakte mit anderen Studierenden in einem Netzwerk von insgesamt 26 Hochschulen auf der ganzen Welt – sei es in den USA, Frankreich oder Japan. Die internationale Studiengemeinschaft – z.Z. über 1500 – kommt daher aus allen Teilen der Welt. Selbstverständlich beteiligt sich die Würzburger Universität auch an den europäischen Programmen ERASMUS-, LINGUA- oder TEMPUS-Projekten. Gerade diese Internationalität schlägt sich auch in der Forschung wieder.
Die Universität brachte nicht nur in ihrer Vergangenheit zahlreiche Nobelpreisträger –u.a. Wilhelm Röntgen und Werner Heisenberg – hervor, sondern bietet auch v.a. heute in den Naturwissenschaften gute Ausbildungsmöglichkeiten. Diese wie auch die zahlreichen anderen Forschungsrichtungen mit insgesamt 12 Fakultäten tragen zur Attraktivität der Hochschule bei. Den größten Anteil machen hierbei die Mediziner aus. Die einzelnen Bereich sind in ihren eigenen Campusen organisiert. Modernstes Gebäude ist dabei das der Nanostrukturtechnik, das den Anforderungen einer zukunftsgerichteten Wissenschaft Rechnung trägt. Die anderen Fachbereiche wie Philosophie, Jura und den Wirtschaftswissenschaften befinden sich auch heute noch in schönen, alten – und doch modernen – Gebäuden aus der Gründerzeit oder sogar in der weltberühmten Residenz.
Zur Geschichte
Fast die Hälfte seiner 1300jährigen Geschichte hatte Würzburg bereits hinter sich, als sich ein Fürstbischof daranmachte, eine Universität zu gründen. 1402 erhielt Johann von Egloffstein die Genehmigung zum Ausbau einer Hohen Schule zu Würzburg . Aufgrund der Ungunst der Zeiten war dieser Erstgründung allerdings nur ein kurzes Leben beschieden. Tatsächlich wurde 1413 der erste Rektor der Würzburger Universität, Johann Zantfurt, von einem, offenbar unter diesen rauhen Einflüssen stehenden, "Famulus" hinterrücks erstochen.
Erst mehr als eineinhalb Jahrhunderte später sollte die erste Universitätsgründung ihre Fortsetzung finden. Die von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545-1617) 1582 erneut gegründete Universität, hatte zunächst einen rein katholischen Charakter und wurde politisch als "Bollwerk für den Katholizismus gegenüber dem Protestantismus" verstanden. Nach neunjähriger Bauzeit konnte Julius Echter am 8. September 1591 die sogenannte "Alte Universität" einweihen, wozu auch das von ihm gegründete Julius-Spital gehörte.
Als die Universität 1582 gegründet wurde, nahm sie ihren Betrieb mit einer Theologischen sowie einer Philosophischen Fakultät auf und verfügte bald auch über eine Juristische und Medizinische Fakultät. Im Jahre 1878 gliederte sich ihre Philosophische Fakultät in zwei Sektionen, in einen philosophisch-historischen und einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Erst 1937 verselbständigte sich die mathematisch-naturwissenschaftliche Sektion zu einer eigenen fünften Fakultät. 1968 wurde die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät in zwei selbständige Abteilungen geteilt, in die Juristische und die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Ab 1972 schloß sich mit der Eingliederung der früher eigenständigen Pädagogischen Hochschule die Erziehungswissenschaft als siebte Fakultät an. Infolge der Hochschulreform 1974 wurde die Universität in insgesamt 13 Fakultäten umorganisiert. Die Erziehungswissenschaft wurde 1977 aufgelöst und den restlichen zwölf Fakultäten eingegliedert.
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt – FHWS
Die Hochschule ist an den Standorten Würzburg und Schweinfurt beheimatet. Es wird versucht, die Studenten mit einer großen praxisorientierten Ausbildung auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten. Hier stehen v.a. die neuesten Erkenntnissen aber auch moderne Lernmethoden im Vordergrund. In diesem Zusammenhang ist auch sie einem großen Netz internationaler Hochschulen angeschlossen. Seit 1972 wurde das Studienfachangebot mehrfach erweitert, so daß es sich mitlerweile wie folgt darstellt:
Abteilung Würzburg
- Architektur
- Bauingenieurwesen
- Betriebswirtschaft
- Informatik
- Kommunikations-Design
- Kunststofftechnik
- Pflegemanagement
- Sozialwesen
- Vermessung
Abteilung Schweinfurt
- Betriebswirtschaft
- Elektrotechnik
- Maschinenbau
- Wirtschaftsingenieurwesen