Geschichte des Corps Bavaria Würzburg

Das Corps Bavaria Würzburg (die „Würzburger Bayern“) wurde am 1. März 1815 von Studenten der Julius-Maximilians-Universität gegründet. Als führender Kopf der Gründung gilt der Jurastudent Carl Theodor Kast, der später in österreichischen Diensten geadelt wurde und daraufhin Freiherr Kast von Ebelsberg hieß. Am 1. März 1822 trat die Konstitution (Satzung) der Bavaria in Kraft, die noch heute Gültigkeit hat. Während sich die Studenten des Corps Bavaria im 19. Jahrhundert in öffentlichen Gaststätten, zum Beispiel im heute noch existierenden Sternbäck, trafen, erwarben die Alten Herren des Corps im Jahre 1897 eine repräsentative Villa mit 18 Zimmern in der Veitshöchheimer Straße („Villa Vornberger“), in der das Corps ein festes Zuhause fand.

Würzburger Universitätskarzer um 1828
Würzburger Universitätskarzer um 1828

Aus dem Corps Bavaria gingen im Laufe des 19. Jahrhunderts verschiedene königlich-bayerische Staatsminister und andere bedeutende Politiker hervor. So zum Beispiel die königlich-bayerischen Finanzminister Josef von Aschenbrenner, Georg von Berr und Benno von Pfeufer, der königlich-bayerische Justizminister Eduard von Bomhard sowie der bayerische Staatsminister des Inneren Friedrich von Brettreich. International bekannt wurde der Würzburger Bayer Eugen von Zimmerer als Gesandter und bevollmächtigter Minister (1907), kaiserlicher Kommissar für Togo (1888) und Gouverneur von Kamerun (1891).

Als das Corps sich unter dem Druck der Nationalsozialisten am 15. Februar 1936 auflösten musste, ging auch das Corpshaus verloren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bavaria am 10. Juni 1948 wieder gegründet. Im Jahre 1953 wurde eine alte Professorenvilla in der Rottendorfer Str. 20 erworben, wo das Corps bis heute zu Hause ist. Auch nach dem zweiten Weltkrieg traten die Mitglieder des Corps Bavaria in bedeutenden Positionen in Erscheinung. Dr. med. Hans Löffler war als Oberbürgermeister von Würzburg (1946-1948) eine wichtige Figur in der Nachkriegszeit. Prof. Dr. med. Max Meyer spielte als Rektor der Universität Würzburg in der Aufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle.